Jelinek, Elfriede – Angabe der Person

Hamburg: Rowohlt 2022, 188 Seiten

Jelinek, Elfriede – Angabe der Person
Hamburg: Rowohlt 2022, 188 Seiten

Die «Lebensbilanz» der Literatur-Nobelpreisträgerin. So autobiografisch wie allgemeingültig, so sarkastisch wie wütend rechnet Jelinek nicht nur mit sich, sondern auch mit einer Gesellschaft ab, die sich eher für die Täter als für ihre Opfer interessiert – und verfolgt die weit verzweigten Wege des Geldes als eines der größten Geheimnisse in der modernen Wirtschaft. Ein steuerliches Ermittlungsverfahren, das zwar inzwischen längst eingestellt wurde, das aber selbst intimste E-Mails auswertete, wird für Elfriede Jelinek zum Anlass, auf ihre Lebenslaufbahn zurückzublicken Erstmals erzählt sie literarisch die Geschichte des jüdischen Teils ihrer Familie. In die persönlichen amtlichen Angaben schieben sich Berichte über das Schicksal von Verwandten, die während der Nazizeit aus Österreich fliehen mussten, die deportiert und ermordet wurden. Zugleich führt der private Finanzfall auch zum Nachdenken über globale Kapitalströme.